Die Gemeinde Kleinscheuern (sächsisch: Klischeiern, rumänisch: Sura-Mica) liegt 8 km nordwestlich von Hermannstadt (Sibiu) an der Landstraße nach Salzburg (Ocna-Sibiului) und an der Eisenbahnlinie Hermannstadt-Kleinkopisch (Copsa-Mica).
Die Entfernung vom Flughafen Hermannstadt-Neppendorf (Turnisor) beträgt etwa 7 km. Auf der Landkarte befindet sich Kleinscheuern am Schnittpunkt des nördlichen Breitenkreises mit 45 Grad 50 Minuten und dem östlichen Meridian mit 24 Grad 08 Minuten. Kleinscheuern liegt im südöstlichen Bereich des Siebenbürgischen Beckens und im nordwestlichen Teil der Zibinssenke. Die Höhenlage beträgt 420 m über NN in der Dorfmitte und 549 m über NN auf dem höchsten Berg, dem Salzburger Berg. In südlicher Richtung erstrecken sich das Zibinsgebirge mit ihrem höchsten Gipfel dem Cindrel (2244 m) und das Fogarascher Gebirge mit den höchsten Spitzen der rumänischen Karpaten: Negoi (2535 m) und Moldoveanu (2544 m).
Weitere Informationen und aktuelle Bilder findet man auch auf der offiziellen Webseite Kleinscheuerns, welche jedoch nur in rumänischer Sprache verfügbar ist.
Der Kleinscheuerner Chor singt: "Siebenbürgen, Land der Ahnen"
Die Geschichte Kleinscheuerns
1950 | Rumäniendeutsche erhalten das Wahlrecht zurück. |
1953 | Der Bonner Bundestag beschließt Gesetze über Lastenausgleich und Vertriebene |
Siebenbürger Sachsen übersiedeln aus Österreich als Bergarbeiter ins Ruhrgebiet | |
1956 | Rückgabe von Häusern und Höfen (ohne Grundbesitz) an Deutsche |
1957 | Nordrhein-Westfalen wird Patenland der Siebenbürger Sachsen. |
Pfarrer Lukas Keul wird wegen "staatsfeindlicher Aktivitäten" verurteilt und muss ins Gefängnis. | |
1965 | Nicolae Ceausescu wird Generalsekretär der RKP |
Ausrufung der Sozialistischen Republik | |
1967 | Diplomatische Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Rumänien |
1968 | Aussprache Ceausescu mit deutschen Intellektuellen |
Gründung des Rates der Werktätigen deutscher Nationalität | |
1973 | Präsident Ceausescu empfängt die Vorsitzenden der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland |
1974 | Gesetz zum Schutze des nationalen Kulturerbes |
Verschärfte Bestimmungen für Urlauber in Rumänien u. a. | |
1977 | Kleinscheuern hat 2.706 Einwohner, davon sind 1380 Deutsche |
Die Kirche erleidet Schäden durch das Erdbeben. | |
Präsentation des letzten evangelischen Pfarrers, Hans-Dietrich Schullerus | |
1978 | Bundeskanzler Schmidt und Präsident Ceausescu vereinbaren verstärkte Aussiedlung von Deutschen im Rahmen der Familienzusammenführung. |
1980 | Einweihung des renovierten Gotteshauses durch Bischof Albert Klein |
ab 1981 | Anhaltende Wirtschaftskrise, die zu erheblichen Versorgungsschwierigkeiten führt |
1988 | Systematisierung der ungarischen und siebenbürgischen Dörfer (siehe Spiegel-Artikel vom 10.07.1988) |
1989 | Sturz des Diktators Ceausescu |
Ende der Alleinherrschaft der Kommunistischen Partei | |
Gründung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien | |
Leben in Kleinscheuern 580 Deutsche | |
1990 | Die Kirchengemeinde zählt 107 evangelische Seelen |
Auflösung der LPG | |
1992 | 7. Januar: Nach einer großen Auswanderungswelle werden bei der amtlichen Volkszählung in Siebenbürgen noch 41.400 Deutsche gezählt; 1977 waren es 176.800, 1944 etwa 250.000 |
Auflösung der evangelischen Kirchengemeinde und der deutschen Abteilung der Allgemeinschule Kleinscheuern | |
Die offizielle Volkszählung ermittelt 2.132 Einwohner, davon sind 124 Deutsche (Reußdörfchen mit eingeschlossen) | |
Gründung der "Heimatortsgemeinschaft Kleinscheuern e.V", erster Vorsitzender Helmut Pelger | |
1993 | Gründung des Hauses Nazareth im evangelischen Pfarrhaus |
1994 | Erweiterung des orthodoxen Gotteshauses |
1995 | Beginn der Auflösung des Staatlichen Landwirtschaftsbetriebes |
1996 | Der Evangelischen Kirche A. B. gehören 17.867 Seelen an; 1978 waren es 166.100 |
1997 | Abschluss der Umbauarbeiten des Pfarrhauses zum Rehabilitationsheim |
1999 | Einweihung der "Transilvania Pack and Print S. A." |
2000 | Die Statistik der Landeskirche führt in Kleinscheuern 7 evangelische Seelen an. |
Gründung des Industrieparks. | |
2002 | Laut Volkszählung hatte die Gemeinde 1.733 Einwohner, davon 8 Deutsche |
2003 | ... leben im Ort 7 evangelische Seelen |
... fand erstmals ein Treffen der ausgewanderten Sachsen in Kleinscheuern statt |